Die Geschichte  
     
 

Hier will ich die ganze Geschichte vom Traktor erläutern. Aber wenn man richtig damit beginnt,  müssen wir mit dem Rad anfangen. Es ist die wichtigste Erfindung des Menschen. Ohne das Rad dreht sich nichts  und wir brauchen es bei vielen Dingen, wie z. B. zur  Fortbewegung, Lastenbeförderung ….

 
     
 

  Geschichte der Räder
     
 

Die Geschichte des Rades ist schon sehr alt. Sie beginnt mit Baumstämmen, mit denen unsere Vorfahren  vieles bewegten. Man schnitt diese in Scheiben und vor 6000 Jahren erfand man die Achse dazu. Der Wagen war erfunden. Man wurde dann schlauer  und verringerte das Gewicht der Räder,  in dem man Speichen einbaute. Die älteste Abbildung eines Rades  stammt aus Mesopotamien aus der Zeit um 3000 v. Chr.

In der Folge der Entdeckung des Rades versuchten die Menschen dieses enorme Kraftpotential zum Tragen von großen Lasten zu verwenden.

Aber man kam dann darauf, dass man Kraft benötigte, um diese zu bewegen. Es wurden erstmals in Ägypten Ochsen vor den Karren gespannt.

Die Sumerer, die im Mesopotamien-Delta wohnten, waren geschichtlich betrachtet die ersten, die Pferdekarren benutzten. Im Jahr 3000 vor Christus wurden diese hauptsächlich zu militärischen Zwecken eingesetzt.

Im Zuge der Zeit wurden die Pferdekarren aber bald durch technisch angetriebene  Maschinen  abgelöst. Es folgte die Erfindung der Dampfmaschine .

Denis Pain (1647-1712) baute die erste Dampfkraftmaschine.

 
     
 

Und James Watt (1736-1819) gelang es, die Dampfmaschine zu einem leistungsfähigen, zuverlässigen und wirtschaftlichen Antrieb zu machen.

 

  
     
 


Aber unsere Geschichte beginnt mit Rudolf (Christian Karl) Diesel
(* 18. März 1858 in Paris ,  † 29. September 1913 im Ärmelkanal)
Er war ein Deutscher Ingenieur und Erfinder.

 

  
     
 

Am 27. Februar 1892 meldete Diesel beim Kaiserlichen Patentamt zu Berlin  ein Patent  auf eine "Neue rationelle Wärmekraftmaschine" an.

Den Dieselmotor

 

  
Nachbau des ersten Dieselmotors
     
 

Mit finanzieller Beteiligung der Firma Friedrich Krupp  ist das erste funktionstüchtige Modell dieses Motors fertig.

Nun kamen findige Menschen ins Spiel, die den Motor weiter entwickelten   und ihn auf Fahrgestellen montierten. Dieses geschah dann erst später, als das Aggregat kompakter wurde. Zuerst diente er als Stationärmotor, um über Transmissionen andere Maschinen anzutreiben.

Aber noch war es nicht so weit - man bevorzugte noch immer den Benzinmotor. Nun beginnt die eigentliche Geschichte die uns interessiert - diese von einem Abzweiger, dem Austro Daimler.

Man vermutet heute, dass kurz vor und während des ersten Weltkrieges Ferdinand  Porsche das sogenannte Daimler Pferd  konstruierte.

 

 
     
 

Es sah zur damaligen  Zeit sehr futuristisch aus.

Das Fahrzeug hatte hinten 2 große Eisenräder und vorne wurde es von 2 kleineren abgestützt.  Es ähnelt schon sehr  dem Bild des heutigen Traktors.
Es hatte eine Art Knicklenkung, wog um die 1800 kg und hatte um die 15 PS.  Es gab nur eine kleine Stückzahl, lief aber nie in Serie.

Kurze Zeit später - so um  1920  oder ein bisschen früher - experimentierte die Fa. Puch mit Zugmaschinen. Man baute in Lizenz den Excelsior aber in einer kleineren  Version des Originals des in der Tschechoslowakei  hergestellten  Motorpfluges. Heute ist das Werk unter dem Namen Skoda bekannt.

Das Original hatte zwei Vorderräder, welche von  einem wassergekühlten Vierzylinder mit einem Hubraum von 14,5 l und mit einer Leistung von 80 PS bei 800 U/min angetrieben wurden. Das Aggregat vervollständigte ein Dreiganggetriebe mit Rückwärtsgang.

Der bei  Puch gebaute Motorpflug  hatte entweder 35 oder 40 PS aus 4 Zylindern und wog  ca. 4,5 Tonnen. Hiervon existiert noch ein Exemplar und war bei der Landwirtschaftsmesse in Tulln vor einigen Jahren ausgestellt. 

Sobald ich ein Foto habe werde ich es hier veröffentlichen.  Um sich ein ungefähres Bild zu machen, muss man sich den Stock Motorpflug vorstellen.


(Zur Verfügung gestellt vom Austro Daimler Club Österreich)
     
 

 
     
 

Der eigentliche Traktor den Steyr gebaut hatte, wurde 1928  konstruiert. Es war ein  niedertouriger 4 Zylinder  Benziner mit 80 PS. Aber dieses war auch nur eine kleine Serie, die von Versuchsmodellen  nicht raus kam. Dann kam die Produktion von Kriegserzeugnissen  und im Jahre 1938 ging es dann los mit einem kleinen Team, um einen richtigen Traktor  zu entwickeln, der in eine größere Serie  gehen sollte. Aber so wie es überall war in dieser Zeit, ging die Rüstungsproduktion vor. Gegen Ende des Krieges baute man schon aus übrig gebliebenen  Teilen  so genannte   Zugfahrzeuge, die mit Holzgas angetrieben wurden.

Man konzentrierte sich mehr auf die Lkw Produktion  aber das kleine Team ließ nicht locker und entwickelte  den ersten richtigen Steyr Traktor.

Man orientierte sich bei anderen Herstellern, wie man das optische Kleid  gestalten werde.

Betrachte einmal den Platz, wo der Fahrer sitzt bei einem Lanz  Traktor  und bei einem kurzen Steyr T 180. Da  werden sie viele Ähnlichkeiten feststellen.

Der erste  Steyr - er ähnelte schon sehr  dem so genannten Kurzschnauzer  -er hatte ein Prometheus Getriebe  aber schon einen eigenen Motor. Dieser stammte vom LKW. Es war  der  luftgekühlte Benzinmotor vom  370er, ausgestattet aber nicht mit der V 8 - sondern ein kleinerer ein V 4 - Maschine. Das Projekt  scheiterte am Verbrauch.

 
  Man arbeitete mit Hochdruck an einem Diesel, aber dies brauchte einige Zeit,  da man in Österreich keine Einspritzpumpen  erzeugte. Aus Deutschland konnte man keine importieren  ( Erklärung später )  also beauftragte man mehrere Firmen sich an das Projekt  heranzutasten.
Im Frühjahr 1946 war es dann so weit.
Das nebenstehende Bild zeigt die ersten Einspritzpumpen, die aus Guss gefertigt wurden. Bei späteren Produktionen verwendete man Aluminium.
  
 
 

Herr Prof. Pischinger entwickelte ein Patent hierfür und  die Fa. Friedman und Maier  verwirklichte  dann  die Pumpen. Die Firma war somit  die langjähriger Lieferant hierfür.

Nun stand dem Traktor eigentlich nichts mehr im Wege, sodass im Frühjahr  des Jahres 1947 der erste  Kurzschnauzer geboren war. Man entwickelte dann auch noch ein Getriebe und  Differential  und  somit konnte  der erste Traktor   in der bekannten Form das Werk für Probezwecke verlassen. Allerdings  hatte er noch keine elektrische Anlage

Für den Probebetrieb reichte diese Ausstattung  aber vollkommen aus.

Dann musste der Traktor auch noch eine Typengenehmigung bekommen und so musste man die Beleuchtung montieren. Es stellte sich die Frage: Wohin mit der Batterie ?  Und so kam es, dass der Batteriekasten ganz einfach an die linke Seite montiert wurde. Am 15. September 1947 wurde der Traktor für die Typengenehmigung überprüft  und am 19 Sept.  war es dann so weit:

der  Steyr Diesel Universalschlepper  Type 180    26PS 

war unter dem Namen Standardtraktor geboren.