"Frisieren" eins 15ers - oder: Wie mache ich meinen Traktor schneller ? Teil 1/2

 
 

Vielen Steyrer-Besitzern ist der 15er einfach zu langsam. Die Geschwindigkeit beträgt immerhin doch nur 13 – 15 km/h als Standard. Von meiner Warte aus betrachtet ist dies aber die komfortabelste Art, mit dem Oldtimer zu verreisen. Diejenigen, die dieses in einer gemensamen Ausfahrt erlebt haben, werden mir dieses auch bestätigen. Ich will hier aber nicht auf das Thema  Reisegeschwindigkeit eingehen sondern wir widmen uns dem Erhöhen der Endgeschwindigkeit durch Zahnräderwechsel.
Man muß berücksichtigen, daß man durch den Umbau keine Arbeiten mehr durchführen kann. Der 15er dient dann nur noch zum Spazierenfahren. Bei Steigungen steht man auch hinten an und muß früher schalten. Die sonst langsameren 15er ziehen dann an einem vorbei.

Es gibt verschiedene Größen von Rädern. Die Geschwindigkeit kann man bis an die 35 Km/h erhöhen. 
Wir nehmen hier die Übersetzung  50 und 22 Zähne. Ich habe festgestellt, dass dieses die optimale Kombination ist und man eine Geschwindigkeit von ca. 25 KM/h erreicht. Hier ist der Traktor  noch leicht zu führen.

Es sei noch dazu gesagt, dass der Umbau ILLEGAL ist und bei einem Unfall der Führer des Traktors zur Verantwortung gezogen wird. Ausgenommen ist der Eintrag der neuen Geschwindigkeit in den Typenschein.

Beginnen wir mit der Arbeit :
Als erstes lassen wir das Differntialöl ab. Wenn vorhanden dann das Hydrauliköl auch. In  den meisten F ällen  muss dies erneuert werden denn was da oft rauskommt ist schon erstaunlich. Am besten wäre es dann, am nächsten Tag weiter zu arbeiten, das Öl kann in der Zwischenzeit sehr gut abrinnen.

 
 

Man schlägt links und rechts Keile  zwischen Vorderachse und Vorderachsbock  damit  beim Auseinanderfahren sich der Traktor sich nicht zur Seite neigt .
Ferner geben wir auch etwas unter den Mähantrieb - dieses ist reine Gefühlssache, aber es darf nicht zu sein. Der Traktor sollte sich  in der Waage halten.

Bei diesem Vorgang ist darauf zu achten, dass man nach hinten genug Platz hat, denn es wird das Hinterteil weggefahren  und das Vorderteil bleibt stehen. 
 
 

Das vorhandene Mähwerk ist zu entfernen, da es sich leichter arbeiten lässt und die Führung nach hinten sowieso entfernt werden muß.

Als nächstes Lösen wir die beiden Bremsgestänge links und rechts an den Bolzen und h ängen sie hoch. Es folgt das Gestänge zur Handbremse.
Vorhandene Hydraulikleitungen sind zu öffnen. Die Kabel zu den Rücklichtern trennen. Zapfwelleneinschalthebel abmontieren.

 
 
Zustand vor dem Auseinanderfahren
 
 

Dann die Schrauben zwischen  Getriebe und Differential entfernen. 
Jetzt wird das Hinterteil  zurückgefahren. Es darf kein Gang eingelgt sein, sonst geht da nichts. Ist das Hinterteil weggeschoben, sollte man an der Rückseite etwas unterstellen, da sich das Hinterteil zurückneigt.

 
 

So sieht es im getrennten Zustand aus.

 
 

Als nächstes entfernt man den Sicherungssplint  1 und man löst die Mutter mit einem 41er Schlüssel. Diese Mutter ist oft sehr fest - da hilft dann nur eines: Durch Schlagen lösen oder einen Schlagschrauber benutzen. Das Rad kann man nachfolgend abziehen.

 
 
Als nächstes entfernt man dann die Hülse Distanzring und Zahnrad 2. Diese Dinge kann man mit der Hand entfernen.
 
 

alte Zahnräder

neue Zahnräder
       
 
im Teil 2 geht es weiter mit dem Zusammenbau