Die Restauration eines 15ers

 
     
 

Gussfehler

 
     
 

Ich Bezug auf ein Thema, zu dem ich häufig befragt werde.
Hier wird Pfusch bei der Herstellung unterstellt.

   
 
   
 

Gelbe Flecken am Motorblock oder an anderen Gussteilen

Dies ist ganz einfach zu erklären .

Für den Laien nachvollziehbar erklärt:  Wenn früher Gusskörper gegossen wurden, dann kam es vor, dass man Schlackeeinschlüsse  oder Sandeinschlüsse hatte. Dies waren defekte Teile -  die wurden aber nicht weggeschmissen  sondern wurden aus der Produktion herausgenommen  und später repariert . Die Reparatur ging dann wie folgt vor:  Die schlechten Stellen wurden  von der Schlacke und Sand befreit und wurden mit einer Messinglegierung ausgegossen  und dann nachbearbeitet.  Die Teile sind deswegen nicht von schlechterer Qualität.

Dieses wurde gemacht, um die Höhe der Stückzahlen bei der Produktion aufrecht zu erhalten.

Heute werden Fehlgüsse wieder eingeschmolzen. Die Reparatur wäre zu aufwändig und zu teuer.
In heutigen Verfahren werden die Blöcke nach dem Gießen mit Ultraschall auf Fehler gescannt und die Fehler sofort erkannt.

Früher war das - wie vieles andere auch - anders. Nach dem Gießen und Lagern* der Gussteile erkannte man erst in der Endphase der Montage schadhafte Stellen, welche dann später repariert wurden.

*Lagern:  Wie alle wissen, kann man ein frisch gegossenes Gussteil nicht bearbeiten, denn dieses hat innerliche Verspannungen und die gehen im Laufe einer gewissen Zeit von selber weg.

 Dadurch ergibt sich Folgendes :

     
 

   
 

Hier am bild sieht man das Datum Gz wann der Block gegossen wurde.

21.1.1948  dies ist aber nicht das Baujahr. Hier muss man noch ca. ein halbes Jahr hinzurechnen.
Erst  dann wurde mit der Produktion des Traktors begonnen.
Heute werden die Blöcke künstlich gealtert.

     
 

Aber da dieser Block ein Ausschuss war kam er noch später zum Einsatz. Dieser Block war in einem Traktor verbaut  der eine Erstanmeldung  vom Oktober 1949 hatte.

Dies ist kein Märchen und ich könnte es sogar belegen, denn dieser Traktor wurde neu am Bauernhof gekauft und nie mit einem anderen Motor versehen.

Anbei noch Bilder von der Gießerei in Steyr :

     
 

 

© copyright Nationalbibliothek
 

 

 

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Spezialisten erkennen, um welche Teile es sich hier bei den Bildern handelt.