Die Friedmann und Maier  Einspritzpumpe

       
 

Hier beschreibe ich die Einspritzpumpe, ohne näher in die Details der Fördermengen einzugehen.

Als erstes der Querschnitt:

 
 

101 Pumpengehäuse

159 Ringlötstück

160 Hohlschraube

170 Stellschraube

177 Stellschraube

301 Führungsstück

302 Springring

401 Kolbenbüchse

402 Kolben

501 Feder

502
unterer Federteller

504
oberer Federteller

601 Regelstange

609 Regulierbüchse

610 Regulierstück

700 Druckventil

707 Verschraubung

710 Dichtung

401 und 402 zusammen ist das Element

 
 

Hier die Einspritzpumpe einflutig geschaltet.

   
  Das einflutig geschaltete sieht man am besten in der Draufsicht.  
       
 

Allgemein gesagt besteht die Einspritzausrüstung aus der Pumpe, der Düse mit dem Halter und den dazugehörigen Leitungen. Die Pumpe hat die Aufgabe, eine bestimmte Menge mit hohem Druck in den Verbrennungsraum zu spritzen. Dabei wird die Menge reguliert und  die Drehzahl bestimmt.

Auf den Steyr bezogen  baute die Fa Friedmann & Maier in Hallein solche Pumpen.

Sie konstruierten eine Pumpe mit Fremdantrieb. Dieses geschah über die Kombination Nocke vom Motor über einen Stößel, der sie dann antrieb.

Die Pumpen waren ausgelegt für einen Hubraum bis max. 4 Litern und einer Pumpendrehzahl von max. 1400 U / min ( nicht zu verwechseln mit der Motordrehzahl ).

 

 
 

Das Zerlegen der Pumpe 

   
       
 

In dieser Reihenfolge wird die Pumpe zerlegt.

 

 

Zusammengebaut wird sie dann in umgekehrter  Reihenfolge.

 

 
 
Was für viele ein Wirrwarr ist, sind die Schlüsselzahlen der Pumpe: Hier ist die Auflösung:
 
   
   
     
 

Zerlegen  des Rückschlagventils 

 

Übergang von der Regelstange zum Element

 

Text 1

Die Deckung der Strichmarken gibt den Förderbeginn an.

 Text 2

Stellung der Strichmarken in der unteren Totpunktlage muss zwischen 3 und 4 mm eingehalten werden .

 

 
       
 

Nun kommen wir zum Einstellen der Pumpe:

Zuerst am Zweizylinder, denn da erscheint es  zunächst  am kompliziertesten.

Wir gehen davon aus dass die Nockenwelle richtig auf OT eingestellt ist.

Als erstes muss bei der Pumpe  die richtige Fördermenge eingestellt sein.  

Dieses hängt vom Type der Pumpe, von den PS  und von den Brennern  ab.

Die Einstellmenge bewegt sich von :

72 plus 2 minus 1  Kubikmillimeter bis 82 plus 2 minus 1 Kubikmillimeter .

Die korrekte Einstellung ist beim 2 Zylinder besonders wichtig.  Nachfolgend kann man die Pumpe einbauen.
Ist diese eingebaut, achte man darauf, dass die Regelstangen ganz leicht links und rechts zu verschieben sind.
Ist dieses gegeben, hängt man die Feder an der Gasbetätigung
ein. Dann fixiert man die andere Seite am Fliehkraftregler.

Dies macht man wie folgt:

Man stellt die Pumpen auf Vollgas. Zu beachten ist, dass die Kaltstartvorrichtung ausgelöst ist.
Dann drückt man den Fliehkraftregler ganz nach hinten  und man dreht den Gabelkopf so lange,
bis die Bohrungen übereinstimmen.
Ist dies der Fall, dann dreht man den Gabelkopf  eine Umdrehung heraus. Abschließend den Bolzen
einbauen, sichern  und fertig.

 
       
 

Man muss darauf achten, dass die beiden Muttern  am Gehäuse im eingebauten Zustand  anstehen.  
       
 

Jetzt beginnen wir genau den Förderbeginn einzustellen:

Bei den Kurzschnauzern ist er vorgeschrieben mit 17 Grad vor OT.

 
       

 

   

 

 

Dieses ist ein Auszug aus einem werksinternen  Handbuch für Arbeiten an der Einspritzpumpe.

Man sieht also, dass vom Werk  17 Grad angegeben wurden  aber in Wirklichkeit liefen alle  auf 16 Grad. Man kann dieses heute nicht mehr kontrollieren. Da müsste man einen  direkt vom Band gelaufen Traktor überprüfen.
 

 

Man beachte, dass der erste Zylinder  nicht der vordere beim Kühler ist sondern der hintere der beim Tank.

Aus diesen Aufzeichnungen geht auch hervor, dass der 180a laut Büchern auf 18 bis 21 Grad eingetragen ist.  Der definitive Förderbeginn liegt bei 19 Grad und beim T80
(der 15er) war es genau so.

Jetzt haben wir noch die Drehzahl wie folgt einzustellen:

 

     

 

 

Zuerst  schraubt man die Sicherungsschraube  heraus, welche die Stange fixiert.
     

 

Hier ist dann die Hülse. Diese kann man  mit einem Schraubendreher heraus oder reindrehen.  Je nach Bedarf  - am Bild mit 1 markiert ist hier ein Schlitz wo der  Schraubendreher angesetzt werden kann.

Wenn man ihn rausschraubt, wird die Drehzahl höher - wenn man ihn reinschraubt  wird sie niedriger .

 

     
 

Wie findet man nun das Maß aller Dinge ?

Es ist ganz leicht erklärt. Man kann heute  mit einen Drehzahlmesser auf Laserbasis  die Drehzahl bestimmen.
Dieses geschieht  an der  vorderen Keilriemenscheibe, die an der Kurbelwelle montiert ist.

Früher machte man dieses über den Zapfwellenantrieb.
Dieses ging wie folgt :

Eine Umdrehung der Hülse ergab eine  Veränderung um ca . 333 U/Min.

An der Zapfwelle wurde ein Drehzahlmesser montiert. Das Übersetzungsverhältnis  Motor - Zapfwelle beträgt beim  180er 26 PS   2,96. Dieses ergibt sich aus folgenden Berechnungen:

Motordrehzahl 1600 durch Zapfwellenenddrehzahl 540   ergibt 2,96.

Beim 180 a ist die Zapfwellenenddrehzahl  590 also 1600:590 =2,71

Ein Beispiel:

Die Drehzahl an der Zapfwelle beim 180 a zeigt 520. So ist die Motordrehzahl 520 x 271 = 1409 U/Min.

Also muss die Drehzahl erhöht werden.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Höchstdrehzahl von 1600 nicht überschritten wird.

Beim Zerlegen der Einspritzpumpe ist immer auf extreme Sauberkeit zu achten, da das Element auf 1/1000 genau gefertigt wurde!!!