Das Einstellen der Spur
   

Oftmals stellt man fest, daß die Reifen einseitig verschlissen sind. Hier ist festzustellen, daß die Spur neu einzustellen ist. Viele Traktorfreunde scheuen sich vor dieser Arbeit, die aber mit dieser Anleitung kein Problem darstellen soll. Am Beispiel eines 15-ers beschreibe ich hier die Arbeiten, die sich auf alle anderen Typen übertragen lassen.

Hier sehen wir das Problem an der Innenseite des Reifens - der Reifen ist nahezu blank.

Beginnen wir mit der Arbeit Schritt für Schritt.
Wir benötigen eine verstellbare Stange mit der wir den Abstand der Räder einmessen.

Unser Hilfswerkzeug funktioniert wie folgt:

Die Stange S können wir nach links und rechts verschieben und mit der Flügelschraube F fixieren.

Als erstes werden die Räder in die Geradeausstellung gebracht. Dann nimmt man den Mittelpunkt der Radnabe M und setzt mit Kreide zwei Markierungen am Reifen.

Dann messen wir den Abstand zwischen den Rädern zunächst hinten und dann vorne. Nun sehen wir, wo wir den größten Abstand haben.

Korrekt wäre es, wenn die Räder vorne enger stehen. Bei unserem Beispiel ist der Abstand vorne größer.

Von Wichtigkeit ist, daß wir mit unsere Messungen am Felgenwulst in Höhe der Markierungen vornehmen.
Als erstes lösen wir das Sicherungsblättchen S von der Mutter. Die Mutter lösen wir im Anschluss.

Als nächstes schlägt man mit dem Hammer den Konusring K zurück. Dann wird der Sicherungssplint des Kugelkopfes entfernt und die Kronenmutter Km abgeschraubt.

Der Kugelkopf ist nun lose.

Da in unserem Fall die Räder vorne auseinander stehen müssen wir den Kugelkopf rausdrehen. Ich drehe ihn 4 Umdrehungen heraus, dann stecke ich den Kugelkopf wieder rein und bewege das Lenkrad ein bisschen nach links und rechts. Damit löst sich die Spannung in den Rädern. Anschließend kontrolliere ich erneut den Abstand der Räder.

Beim Kontrollieren dann muss der Abstand zwischen Felgenwulst und unserem Messlineal ( Wa ) 3 – 5 mm betragen. Dann ist die Spur richtig eingestellt.
Nun bauen wir wieder alles zusammen. Wir müssen nur darauf achten , dass das Sicherungsblättchen auf der einen Seite zum Konusring, an die abgeflachte Seite gebogen und die andere Seite zur Mutter gebogen wird.

Nach Durchführung dieser Arbeiten gibt es nun keine Probleme mehr mit dem einseitigen Ablaufen der Reifen. Sollte dennoch keine Änderung festzustellen sein, liegen dafür andere Gründe vor. So kann der falsche Reifenfülldruck vorhanden sein oder die Felgen sind verbogen. Eine verbogene Felge hat zur Folge, daß die Spureinstellung nicht mehr stimmt. Es kann weiterhin sein, daß der Sturz nicht mehr stimmt - entweder durch verbogene Achsschenkel oder ausgeschlagene Achsschenkelbüchsen.

Für diejenigen, die in der Achsgeometrie nicht so begnadet sind, habe ich hier eine Erklärung, um was es sich dabei handelt:

Die Vorderachse hat einen positiven Sturz das heißt, die Räder sind an der Lauffläche die den Boden berühren enger auseinander sind als am obersten Punkt des Rades. Wenn die Räder dann in den negativen Sturz kommen, passt der Abrollwiderstand nicht mehr.

Der negative Sturz sieht so aus:     

   /----------- \

Rad ----- Rad

 

Einfach erklärt: Sollten die Räder zu schief stehen, wirkt sich dieses auch auf die ungleichmäßige Abnutzung des Reifens aus.
Hier hilft alternativ nur das neue Einbüchsen.

Nun sollten die Arbeiten abschließend erklärt sein. Viel Spaß bei der Arbeit!