Steyr und die Zähne

     
 

 

Vorwort zum Zahnrad

Die Erfindung des Rades war vor der Erfindung des Zahnrades notwendig. Dies geschah tausende von Jahren vor unserer Zeitrechnung. In verschiedenen Teilen unserer Erde hatten faule Menschen dann die Idee, Wasser aus Brunnen nicht mehr selbst heraufzuziehen, sondern dies von Tierkraft erledigen zu lassen. Dazu war die Umlenkung einer horizontalen in eine vertikale Drehbewegung notwendig. Tiere können eine horizontale Drehbewegung antreiben und wenn diese über Zähne in eine vertikale Drehbewegung umgelenkt wird, fördern Wasserbehälter das Wasser aus dem Brunnen. Dies ist eines der zahlreichen Beispiele, wie hilfreich faule Menschen sein können.

 

 

Differentialverzahnung

   
 

 

Jetzt wollen wir uns einmal den Typen der Verzahnung widmen, welche bei Steyr Verwendung fanden.

Es gab zwei Ausführungen :

Die Klingelnbergverzahnung und die Gleasonverzahnung

   
   
 

Die Gleasonverzahnung : 

Zählt zu den Evolventverzahnungen und hat ihren Ursprung im amerikanischen Maschinenbau. Sie sorgt für den ruhigen und äußerst verschleißarmen Lauf der Getriebe. da mehrere Zähne gleichzeitig im Eingriff sind

Diese wurde als erstes verwendet bei den 180ern 26 ps und ist eine sogenannte Bogenverzahnung ..

Die Zahnhöhe der Gleason-Kegelräder nimmt zur Kegelspitze hin ab.
Die Teil- und Fußkegel schneiden sich in einem Punkt. Die Mantellinien des Kopfkegels laufen parallel zu denen des Fußkegels des Gegenrades (konstantes Kopfspiel).

Der Zahnrücken der Gleason-Verzahnung, bildet bei den  Kanten eine Spirale. Sie ist etwas aufwendiger in der Dimensionierung/Herstellung und kommt deshalb seltener vor.

       
   

Gleason Verzahnung  

Triebling vom 26er

 

     
 

Die Klingelnbergverzahnung 

Die Zahnhöhe bei der Klingelnbergverzahnung ist konstant. Dadurch fallen die Teilkegelspitzen nicht zusammen. Die Herstellung erzwingt, dass die Außenflanken stärker gekrümmt sind als die Innenflanken. Diese
Balligkeit ist in der Lage, Radverlagerungen ( ungenaue Montage, Biegung der Welle usw.) auszugleichen, und so die Lebensdauer und die Laufruhe zu verbessern. Diese Verzahnung ist auch als Palloid-Verz. bekannt (Palloidkurven = verlängerte Evolventen).
Die Oerlikon-Verz. ist auch unter Eloid-Verz.bekannt (Eloiden = verl. Epizykloiden). Fuß-, Teil-, Kopfkegel sind äquidistante Kegel, deren Spitzen auf der Radachse liegen. Diese Verzahnung wird heute in den neueren Differentialen verwendet.
Moderne Zahnradgetriebe erfordern Kegelräder, die bei kleinsten Abmessungen große Leistungen übertragen.

       
    Wurde in den späteren 26ern verwendet (Wunschausführung) und bei den 30igern eingebaut ab der Differentialnummer 10 915
       
   

Hier der Unterschied beider Verzahnungen man sieht es genau an den Flankenenden  

Links:  breites  Flankenende

 

 

 

Rechts: spitzes  Flankenende

 

       
 

Und nun noch ein paar Worte zum Einstellen des Kegelrades  im Differential:
Um den Abdruck wie unten beschrieben zu erhalten, nimmt man eine Tuschierfarbe.
Diese ist bei Schlossern bekannt .
Die unten abgebildeten Skizzen sind  Auszüge aus internen Aufzeichnungen,  die  früher bei Problembehandlungen  verwendet wurden.

       
     
       
    Tragbild mit roter Farbe markiert um es ersichtlicher zu machen